Die Wirbelsäule
Sitzen, liegen, hüpfen, laufen, sich bücken oder den Kopf drehen – ohne die Wirbelsäule wäre all dies nicht möglich.
Aufbau der Wirbelsäule
Die zentrale Achse unseres Körpers ermöglicht Bewegungen und Aktivitäten in verschiedensten Richtungen und gewährleistet gleichzeitig Stabilität.
Ein von der Natur perfekt ausgeklügelter Bauplan aus Knochen, Bändern, Sehnen, Bandscheiben, Muskeln und Nerven sorgt dafür, dass das Multifunktionstalent „Wirbelsäule“ all diese Aufgaben optimal wahrnehmen kann.
Die Wirbelsäule mit insgesamt 24 Wirbeln gliedert sich in drei Bereiche: die Halswirbelsäule mit 7 Halswirbeln, die Brustwirbelsäule mit 12 Brustwirbeln und die Lendenwirbelsäule mit 5 Lendenwirbeln. Daran schließen sich das Kreuz- und Steißbein aus insgesamt zehn Wirbeln an. Dieser Bereich verwächst im Alter zwischen 20 und 25 Jahren zu einem starren Knochenblock.
S-Kurven für Mobilität und Stabilität
Von der Seite betrachtet ähnelt die Wirbelsäule mit ihren Krümmungen einem Doppel-S. Diese Kurven – je nach Lage als Lordose oder Kyphose bezeichnet – sorgen dafür, dass der Körper Stöße und Sprünge abfedern kann und optimal abgestützt wird. Von hinten sieht eine gesunde Wirbelsäule aus wie ein gerader Stab.
Die Bandscheiben
Ein Wirbel besteht aus einem vorderen massiven Wirbelkörper und dem dahinter liegenden schmaleren Wirbelbogen mit den Wirbelgelenken und Wirbelfortsätzen. Der Wirbelkörper fungiert dabei als Lastenträger, die Wirbelbögen bilden einen schützenden Kanal, in dem das Rückenmark verläuft. Jeweils zwischen zwei Wirbeln befindet sich ein sogenanntes Zwischenwirbelloch oder auch „Foramen“, aus dem die Rückenmarksnerven nach links und rechts austreten und damit ihren geschützten Bereich verlassen. An den beiden Querfortsätzen und dem Dornfortsatz setzen die Muskeln an.
Die Bandscheiben liegen zwischen den Wirbelkörpern und verbinden sie zu der charakteristischen Doppel-S-Form. Bandscheiben bestehen aus einem weichen, gallertigen Kern, dem nicht komprimierbaren Nucleus pulposus und dem diesen umhüllenden Faserring, dem Anulus fibrosus. Der Faserring besteht vorwiegend aus Kollagenfasern, hält den Kern in der Mitte zusammen und verhindert, dass er z.B. auf Druck ausfließt. Aufgrund ihrer Konstruktion können die Bandscheiben Druck aufnehmen und gleichmäßig verteilen, das heißt, sie haben eine Stoßdämpferfunktion und erlauben gleichzeitig eine gewisse Beweglichkeit.
Dieses fein abgestimmte Multifunktions-System „Wirbelsäule“ aus Mobilität, Stabilität und Schutz ist im Alltag vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Normale Alterungsprozesse oder Unfälle können dazu führen, dass die Wirbelsäule Teile ihrer Funktion einbüßt. Unbeweglichkeit, Schmerzen oder sogar Nervenschäden können dann auftreten.