Narkoseverfahren aus örtlicher Betäubung (Analgesie) und einem Beruhigungsmittel (Sedierung). Der Patient ist bei Bewusstsein aber schläfrig und schmerzfrei.
Anatomie
Lehre vom Bau des Körpers
Anulus fibrosus
Der äußere Faserring der Bandscheibe. Er umschließt den elastischen Gallertkern (nucleus pulposus) und verleiht der Bandscheibe Form und Stabilität.
Arthrose
Der medizinische Begriff für „Gelenkverschleiß“ oder “Gelenkabnutzung“. Verschiede Ursachen können die Arthrose bedingen: Verletzungen (posttraumatisch) oder Überlastung (mechanisch).
B
Bandscheibe
Zwischenwirbelscheibe bzw. knorpelige Verbindung zwischen den Rückenwirbeln. Der Mensch besitzt 23 Bandscheiben, die aus einem äußeren Faserring und dem inneren Gallertkern bestehen.
Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps)
Verlagerung des Bandscheibengewebes in den Rückenmarkskanal oder Richtung Nervenwurzeldurchtrittsstelle.
bilateral
Dieser Begriff leitet sich aus dem Lateinischen ab (bi = zwei latus = Seite). Die wörtliche Übersetzung lautet also zweiseitig. Im Bereich der Wirbelsäule kann z.B. ein Bandscheibenvorfall bilaterale Beschwerden verursachen, also Schmerzen sowohl im rechten wie auch im linken Bein.
Brustwirbelsäule
Mittlerer Abschnitt der Wirbelsäule bestehend aus 12 Brustwirbeln
BWS
Abkürzung für Brustwirbelsäule
C
Cage
Begriff für ein Implantat, das in der Regel an Stelle der Bandscheibe zwischen zwei Wirbelkörper eingebracht wird. Der Cage wird mit natürlichem oder künstlichem Knochenmaterial gefüllt und soll eine knöcherne Verwachsung der benachbarten Wirbelkörper ermöglichen. Im Ergebnis wird eine Versteifung (Fusion) dieses Segments der Wirbelsäule erreicht.
Cauda equina
Spinalnerven im Bereich der Lendenwirbelsäule. Lat.: Cauda equina=Pferdeschwanz
Cauda equina syndrom
Seltene und schwere Form eines Bandscheibenvorfalls bei dem die Spinalnerven eingeklemmt werden. Das äußert sich in Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Stuhlgang und / oder Lähmungserscheinungen an beiden Beininnenseiten.
caudal
Richtungsbezeichnung in der Medizin („zum Schwanz hin”). Bei aufrechtstehenden Tieren (also z.B. Menschen) heißt dies nach unten; bei Vierbeinern benennt caudal hinten. Die Gegenrichtung ist cranial.
C-Bogen
Röntgengerät mit drehbarem und in “C-Form” gestaltetem Röntgenarm, das um den Patienten geschwenkt werden kann.
cerebral
am Gehirn
chronisch
fortwährend
cranial
Richtungsbezeichnung in der Medizin. Wörtlich bedeutet es „zum Kopf hin“. Beim Menschen heißt dies nach oben; bei Vierbeinern benennt cranial vorne. Die Gegenrichtung ist caudal.
D
Degeneration
Abbau oder Funktionsverlust eines Organs oder Körperteils aufgrund von Veranlagung oder chronischen Schädigungsfaktoren.
degenerativ
durch Degeneration bedingt
Dekompression
Dekompression bedeutet wörtlich “Druckentlastung” und bedeutet in der Wirbelsäule die operative Freilegung von eingeklemmten Spinalnerven.
Discographie
Einspritzen von Kontrastmittel in die Bandscheibe, um auf dem Röntgenbild vorhandene Schäden sichtbar machen zu können.
Diskektomie
Diskus (=Bandscheibe) ; Ektomie (=Entfernung); operatives Behandlungsverfahren für einen Bandscheibenvorfall
Dislokation
Verschiebung oder Verdrehung von Knochen, Gelenken, Gewebeteilen oder auch Implantaten aus ihrer anatomisch korrekten Lage.
dorsal
Richtungsbezeichnung in der Medizin. Lat.:dorsum (=Rücken) rückenwärts. Die Gegenrichtung ist ventral.
E
Endoskop
Röhren- oder schlauchförmiges Instrument bestehend aus einem optischen System und einer Beleuchtungseinheit sowie in manchen Fällen einer Spül-Absaug-Einrichtung und einem Arbeitskanal zur Einführung von speziellen Instrumenten.
Epiduralraum
Der Raum im Wirbelkanal zwischen Wirbelkörper und dem Rückenmark
extraforaminal
außerhalb des Foramen (Zwischenwirbelloch)
Extremitäten
Arme (obere Extremität) und Beine (untere Extremität)
F
Facettengelenk
Wirbelgelenke (Facettengelenke), die die einzelnen Wirbel untereinander verbinden
Facettensyndrom
Bezeichnung für ein Schmerzsyndrom der Lendenwirbelsäule mit oder ohne Ausstrahlung in die Beine und das von den Facettengelenken ausgeht.
Foramen
Zwischenwirbelloch
Fraktur
Knochenbruch
G
Gallertkern (Nucleus pulposus)
Innerer gallertiger Kern der Bandscheibe
Ganglion
Nervenknoten
Gleitwirbel
Krankheitsbild, bei dem sich ein Wirbel aus dem normalen Verband der Wirbelsäule löst und sich relativ zum benachbarten Wirbel verschiebt.
H
hämorrhagische Diathese
Krankheitszustand mit erhöhter Blutungsneigung
HWS
Abkürzung für Halswirbelsäule
I
Iliosakralgelenk
Verbindung zwischen Steißbein und Beckenknochen
interlaminär
zwischen den Laminae (Teile der Wirbelbögen auf der Rückseite der Wirbelsäule)
intradiskal
innerhalb der Bandscheibe
intraforaminal
innerhalb des Foramen
intraoperativ
während einer Operation; also die Zeit zwischen Hautschnitt und Verschluss der Haut.
intraspinal
Ortsbezeichnung: innerhalb der Wirbelsäule. Gegenteil: extraspinal (außerhalb der Wirbelsäule).
K
konservative Therapie
nicht operative Behandlung (z.B. durch Medikamente, Krankengymnastik, Wärme, Kälte etc.)
Kyphoplastie
Minimal invasives operatives Verfahren zur Behandlung eines Wirbelkörperbruchs. Zunächst wird mit Druck ein Hohlraum im Wirbelkörper geschaffen und die ursprüngliche Höhe des Wirbels wiederhergestellt. Anschließend wird durch Einbringen von Zement der Knochen stabilisiert.
Kyphose
Nach hinten konvexe Krümmung der Wirbelsäule. Eine natürliche Kyphose findet sich in der Brustwirbelsäule und im Kreuzbein/Steißbein.
L
Lamina
Teil des Wirbelbogens zwischen den Facettengelenken und dem Dornfortsatz.
lateral
Richtungsbezeichnung: „zur Seite hin.” Das Gegenteil ist medial („zur Mitte hin“).
Lordose
nach vorne konvexe Krümmung der Wirbelsäule. Eine natürliche Lordose findet sich in der Hals- und Lendenwirbelsäule.
Lumbago
Fachbegriff für Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (lat. lumbus = Lende).
lumbal
die Lendenwirbelsäule betreffend
LWS
Abkürzung für Lendenwirbelsäule
M
MIC
Minimal-invasive Chirurgie
Mikrochirurgischer Eingriff
Operativer Eingriff unter Zuhilfenahme eines Mikroskops oder einer Lupenbrille
Mikrotherapie
Extrem schonende Operationsmethoden, bei denen nicht offen durch einen Hautschnitt gearbeitet wird, sondern durch Nadeln oder feine Kanäle unter Röntgenkontrolle.
Minimal invasiv
Operative Behandlungsformen, bei denen versucht wird, so wenig zu verletzen wie nur irgend möglich. Zum Teil gibt es widersprüchliche Ansichten, ob ein Verfahren als minimal-invasiv zu bewerten ist oder nicht.
N
Nervenwurzel
Die durch die Zwischenwirbellöcher ein- und austretenden Nervenfasern des Rückenmarks.
Nozizeptor
Nervenendigung, die auf drohende oder bestehende Gewebeschädigung reagiert. Teil des Schmerzsinnes.
nucleus pulposus
Weicher und elastischer Gallertkern im Zentrum der Bandscheibe der von einem Faserring (anulus fibrosus) umgeben ist.
Nukleotomie
Partielle Entfernung einer Bandscheibe
O
Osteoporose
Krankheit, die durch Abnahme der Knochendichte gekennzeichnet ist. Die Folge sind häufige Knochenbrüche, insbesondere des Oberschenkelhalsknochens und der Wirbelkörper.
P
PEEK
Polyetheretherketon: synthetisches Polymer, das für Implantate in der Wirbelsäulenchirurgie häufig eingesetzt wird.
perkutan
lat.: durch die Haut. In der Chirurgie ein Begriff für ein minimal-invasives Verfahren, bei dem kein großer Hautschnitt erforderlich ist, sondern nur ein wenige Millimeter kleiner Zugang.
postoperativ
nach einer Operation
präoperativ
vor einer Operation
Prolaps
siehe Bandscheibenvorfall
Protrusion
Vorstadium eines Bandscheibenvorfalls. Der gallertartige Kern der Bandscheibe wölbt sich in den Spinalkanal, wird aber noch durch den Faserring gehalten.
R
radikulärer Schmerz
Schmerz, der von einer gereizten Nervenwurzel ausgeht. Er ist meist intensiv und “einschießend” und folgt dem Verlauf der Nervenfaser. Der Schmerz ist daher oft weit entfernt von seinem Entstehungsort zu spüren. Bei Nervenwurzelreizungen in der Lendenwirbelsäule schmerzen dann die Beine oder auch die Zehen.
S
Sakrum
Kreuzbein
Schaufensterkrankheit
Krankheit, die durch starke Schmerzen in den Beinen beim Laufen gekennzeichnet ist. Sie zwingt zum häufigen Stehenbleiben – bei einem Stadtbummel praktisch vor jedem “Schaufenster”. Eine Ursache sind Ablagerungen in den Arterien des Beckens und der Beine – man nennt dies dann periphere arterielle Verschlusskrankheit. Eine andere Ursache ist eine Einengung des Wirbelkanals und der Nervenfasern, die die Beine versorgen. In diesem Fall spricht man von einer Claudicatio spinalis.
Sequester
Bandscheibengewebe, das bei einem Vorfall als loses Bruchstück im Spinalkanal liegt.
sequestriert
in Form von Sequestern
spinal
Die Wirbelsäule oder das Rückenmark betreffend.
Spinalkanal
Der Spinalkanal ist der Teil der Wirbelsäule in dem gut geschützt das Rückenmark verläuft.
Spinalkanalstenose
Verengung des Spinalkanals
Spinalnerv
Rückenmarksnerv
Spondylodese
Auch Fusion oder Versteifung genanntes operatives Verfahren, bei der zwei oder mehr benachbarte Wirbelkörper knöchern miteinander verbunden werden. Die Bandscheibe wird dabei komplett entfernt und durch Material ersetzt, das die Knochenbildung anregt. Die benachbarten Wirbel verwachsen dann direkt miteinander.
Spondylolisthese
Gleitwirbel: Krankheitsbild, bei dem sich ein Wirbel aus dem normalen Verband der Wirbelsäule löst und sich relativ zum benachbarten Wirbel verschiebt.
Stenose
Eine Stenose bezeichnet eine Engstelle. Eine spinale Stenose (=Spinalkanalstenose) ist eine Einengung des Wirbelkanals durch Auswüchse an Knochen oder Verdickungen von Bändern.
T
TESSYS
Transforaminal Endoscopic Surgical System. Weltweit angewandte Operationstechnik und Methode zur Entfernung von lumbalen Bandscheibenvorfällen.
Thorax
Brustkorb
Trauma
Verletzung
U
unilateral
auf eine Seite beschränkt
V
VBA
Vertebral Bone Augmentation: chirurgisches Verfahren, bei dem ein gebrochener und zusammengedrückter Wirbelkörper mit Knochenzement stabilisiert und in seiner ursprünglichen Höhe wiederhergestellt wird.
ventral
Richtungsbezeichnung in der Medizin. Lat. “venter” (=Bauch); bauchwärts. Die Gegenrichtung ist dorsal.
Vertebroplastie
Chirurgisches Verfahren, bei dem ein gebrochener und zusammengedrückter Wirbelkörper mit Knochenzement stabilisiert wird. Im Gegensatz zur Kyphoplastie wird der Zement direkt in den Wirbelkörper gespritzt ohne vorher einen Hohlraum zu schaffen.
W
Wirbelbogen
knöcherner hinterer Teil der Wirbelsäule
Wirbelkanal
schützender Kanal innerhalb der Wirbelsäule in dem das Rückenmark verläuft
Wirbelkörperkompressionsfraktur
Man spricht von einer W., wenn ein Wirbelkörper so starkem Druck ausgesetzt wird, dass das Knochengewebe nachgibt und zusammengedrückt wird. Häufigste Ursache ist Osteoporose. Hier ist die Knochensubstanz so geschwächt, dass schon das eigene Körpergewicht bzw. minimale zusätzliche Druck-Belastungen zu einer derartigen Instabilität des Wirbelkörpers führen.
Wirbelsäule
Die Wirbelsäule besteht aus fünf Abschnitten; von oben nach unten sind dies: die Halswirbelsäule (Pars cervicalis) mit 7 Halswirbeln, die Brustwirbelsäule (Pars thoracalis) mit 12 Brustwirbeln, die Lendenwirbelsäule (Pars lumbalis) mit 5 Lendenwirbeln, dem Kreuzbein (Os sacrum) und dem Steißbein (Os coccygis).